Zum 35. Frühjahrskonzert bescherte der Musikverein Trachtenkapelle Marlen seinen Gästen einen Konzertabend, der mit hoffnungsvollem Nachwuchs begann und mit Gänsehaut-Feeling endete.
Talentierter Nachwuchs
Dass es dem Verein auch im 110. Jahr seines Bestehens um fähigen Nachwuchs nicht bange sein muss, bewies die Jugendkapelle, die unter Leitung von Gunther Udri die Halle rockte. Kai Reimold zeigte mit seinem fulminanten Drum-Solo, dass mit ihren Akteuren auch in der großen Kapelle zu rechnen sein wird. Eine gelungene Premiere als Moderator feierte Jonas Kolbe, der mit großer Souveränität durchs Programm der Jugendkapelle führte. Er ist übrigens einer von acht Jugendlichen, die sich kürzlich das Bronzene Leistungsabzeichen erspielten.
Einen bunten Melodienstrauß überreichte dann das Erwachsenen-Orchester. Vom schmissigen Marsch "Salemonia" zur melodischen "Highland Rhapsody", in der die Musiker Pferdegetrappel, Unwetter und das Gefühl der Freiheit in den schottischen Bergen in die Halle zauberten, bis zu den Hits von James Last wurde Blasmusik vom Feinsten geboten.
Raumgreifend
Highlights: die raumgreifend interpretierte "Free World Fantasy" von Jacob de Haan und ein Medley der größten Hits von Joe Cocker. Mit "The Syncopated Clock" und zwei Zugaben verabschiedete sich die Trachtenkapelle.
Dann betrat die "Société de Musique Municipale de Hoenheim" die Bühne. Wie bei der Trachtenkapelle Marlen führt auch bei den Hoenheimern Marc Hegenhauser den Taktstock. Das Orchester spielte die komplette "Jazz Suite" von Dimitri Schostakowitsch, ein Werk für großes symphonisches Orchester, deren sechs Sätze die Musiker geradezu zelebrierten. Höhepunkt war sicher der "Walzer Nummer 2", auf dessen Wogen auch bedeutende Ballettkompagnien ihr Publikum bezaubern. Ihn auch nach dem "Finale furioso" als Zugabe darzubieten, hat begeistert und verdient mit dem Gesamtwerk das Prädikat "Großes Kino".
Klasse auch, wie Sabine Ross moderierte. Sie führte im Spaziergang durch Marlen, zeigte Ecken auf, die kaum bekannt oder bereits in Vergessenheit geraten sind. Aber immer fand sie den Bogen zum nächsten Vortrag.
Intensive Probenarbeit
Für die Musiker der Trachtenkapelle war der Erfolg dieses Abends auch der Lohn für anstrengende und intensive Probenarbeit. Aber sicher auch Ansporn, an diesen Erfolg anzuknüpfen.